BIH klärt seltenen Nebenwirkungs-Mechanismus
Ein Team um Prof. Kirsten Kübler (BIH an der Charité) hat aufgezeigt, warum die Brustkrebstherapie Tamoxifen in seltenen Fällen Zweit-Tumoren der Gebärmutter begünstigen kann: Das Medikament aktiviert direkt den PI3K-Signalweg, einen zentralen Treiber sporadischer Endometriumkarzinome. In Tamoxifen-assoziierten Tumoren finden sich deshalb seltener PIK3CA-Mutationen, weil die Signalaktivierung bereits pharmakologisch erfolgt. Klinisch wichtig: Das absolute Risiko bleibt sehr niedrig, der Nutzen von Tamoxifen überwiegt deutlich – doch das neue Verständnis eröffnet Wege zu präziseren Risiko-Checks (z. B. molekulare Marker) und präventiven Strategien für Risikopatientinnen. Translational gesehen legt die Arbeit die Grundlage, Therapie- und Monitoring-Konzepte zu verfeinern (etwa engmaschigere Endometrium-Kontrollen bei definierten Subgruppen). Gleichzeitig wirft sie eine generelle Frage auf: Können auch andere Medikamente onkogene Pfade „mittriggert“ aktivieren? Genau das will das Team als Nächstes prüfen. Gute Nachricht für Patientinnen: Die Erkenntnisse ändern die Indikation nicht, sondern präzisieren das Sicherheitsprofil – ein Schritt hin zu noch personalisierterer Endokrintherapie. Quelle/Details in Nature Genetics. bihealth.org